Der BJV begrüßt die Forderung nach dem Umbau zu klimastabilen und naturnahen Wäldern. Sie dienen nicht nur dem Klimaschutz und nutzen nicht nur den Menschen sondern auch den tierischen Waldbewohnern. Waldumbau darf aber nicht zu Lasten der Wildtiere gehen. Eine ökologische Waldbewirtschaftung schließt die Tiere im Wald nicht aus, im Gegenteil, sie betrachtet das Ökosystem Wald ganzheitlich und setzt auf Wald und Wild, einem Grundsatz, für den sich der BJV schon lange stark macht.
Waidgerechte Jagd ist wichtiger Baustein für Waldumbau
Ein wichtiger Baustein, die ehrgeizigen Wald-Ziele zu erreichen, ist eine nachhaltige, waidgerechte Jagd. Der Garant für die Umsetzung dieser nachhaltigen Jagd sind die Jägerinnen und Jäger in Bayern. Es ist Aufgabe der Jäger, und das ist gesetzlich so festgelegt, einen artenreichen und gesunden Wildbestand in einem ausgewogenen Verhältnis zu seinen natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten.
Einbindung der Jagd ist zwingend notwendig
Die Jäger wissen als staatlich geprüfte Experten wie eine Bejagung zielgerichtet umgesetzt werden kann, ohne die heimischen Wildarten in ihrem Bestand zu gefährden oder die Sozialstruktur der Wildtiere zu zerstören. Deshalb ist die enge Einbindung der Jagd auch beim Thema Waldumbau zwingend notwendig.
BJV-Arbeitskreis Waldumbau, Klimawandel und Jagd
Der BJV hat dazu einen „Arbeitskreis Waldumbau, Klimawandel und Jagd“ ins Leben gerufen, wo Fachleute aus dem Forst, Waldbesitzer und Jäger ihr Wissen einbringen. Prof. Dr. Hartmut Wunderatsch, BJV-Präsidiumsmitglied und Vorsitzender des BJV-Arbeitskreises Waldumbau, Klimawandel und Jagd: “Unser Arbeitskreis begrüßt die Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung, die Bewirtschaftung des Staatswaldes vorrangig an ökologischen Zielen auszurichten. Den Privatwaldbesitzern werden wir wie in den letzten Jahrzehnten beim Waldumbau verantwortungsvoll zur Seite stehen. Ein stabiler Mischwald ist auch im Interesse der bayerischen Jäger.”
BJV Jagdkonzept zum Waldumbau
Der BJV begleitet die Waldbesitzer auf diesem Weg mit einem ausgefeilten Jagdkonzept. Die wichtigsten Eckpfeiler dieses Konzeptes sind:
- Jäger und Waldbesitzer sind Partner, die gemeinsam den Waldumbau umsetzen
- Die Schaffung von Ruhezonen im Wald, in denen das Wild nicht gestört wird
- Die Einhaltung von Ruhezeiten auch während der Jagdzeit, Intervalljagd
- Besucherlenkung
- Einzelschutz vor allem für Baumarten, die hierzulande nicht heimisch sind
- Artgerechte Fütterung in der Notzeit
- Lebensraum verbessernde Maßnahmen, Schaffung von Trittsteinen und hochwertigen Biotopflächen, vor allem auch an den Waldrändern Maßnahmen zur Innenraumgestaltung des Waldes
- Schwerpunktbejagung in den Forstkulturen
Verbiss schadet Klimawald nicht, im Gegenteil!
Im Klimawald darf die Wirtschaftlichkeit nicht im Vordergrund stehen, die Bäume müssen ihren ökologischen Nutzen erfüllen. Prof. Wunderatsch: „Ein Verbiss spielt dabei keine Rolle mehr, im Gegenteil: Verbissene Bäumchen bilden ein starkes Wurzelwerk aus, das später große breite Kronen tragen kann, und die leisten eine höhere CO2-Assimilation, als die schlanken Wirtschaftswaldbäume mit ihren kurzen Pinselkronen.“